Während der Kirchtagsfeierlichkeiten am Sonntag, den 26. September 2021, wurde Frau Johanna Schretter in Würdigung ihrer besonderen Verdienste zur Ehrenbürgerin der Stadtgemeinde Radenthein ernannt.
Auszug aus der sehr emotionalen Laudatio von Frau Mag. Ingeborg Fritzer:
Leider gibt es in der heutigen Zeit immer weniger Menschen, die „freiwillig“ der Gemeinschaft helfen und immer für alle da sind und dort Zupacken, wo Hilfe gebraucht wird, oder sich um die Traditionen in der Gesellschaft kümmern. Umso wichtiger ist es, diese Personen hervor zu heben und zu ehren.
Schon in ihrer Jugendzeit hat Hanni Schretter in der Landjugend, bei der Zech, in der Volkstanzgruppe, bei der Dorfgemeinschaft, bei der Theatergruppe und beim gemischten Chor von St. Peter mitgewirkt.
Während Ihr Mann Albin Feuerwehrkommandant war, hat sie die Männer der Feuerwehr und bei Katastrophen sogar das Heer mit Essen und Getränken versorgt. Die Naturfreunde von Radenthein haben Ihr Mitwirken sehr geschätzt.
Zusammengefasst, wenn in der Stadt Radenthein Not am Mann/Frau war, war Hanni Schretter zur Stelle. Sie war und ist einfach immer da, hat die Arbeit gesehen und angepackt. So nach dem Motto – „wer lange fragt, der tut nicht gern“. Das ist auch nicht immer allen in Ihrer Nähe angenehm, ja manchmal sogar lästig, aber es tut gut, denn es ist schön zurück zu blicken, Ihre Tätigkeiten waren immer von Erfolg gekrönt.
Bei den Trachtenfrauen, deren Obfrau Hanni von 1999 bis 2019 war, hat sie die Trachtengruppe zu dem gemacht, was sie heute ist. Eine starke Gruppe, die die Tradition am Leben erhält, die das Brauchtum pflegt und Altes wieder in Erinnerung bringt. Auch finanziell unterstützt die Trachtengruppe sehr viele gute Projekte oder hilft dort, wenn Not am Mann ist. Unzählige Handarbeiten und verschiedene Stickformen werden mit den Mitgliedern gefertigt. Für Veranstaltungen wird ständig getöpfert, Sträußlan oder Adventkränze gebunden, Weihnachtskekse und Reindling gebacken. Hannis legendäre GELBE Suppe beim Kirchtag ist weithin bekannt.
In den 8 Marktjahren hat sie mit der Trachtengruppe mehr als 200.000 Rauggen und Polsterzipf, mehr als 25.000 Topfengolatschen, mehr als 31.000 Krapfen gemacht. Die Menge an Kärntner-, Fleisch-, und Kletzennudeln ist nicht mehr nach zu vollziehen. Alle diese Spezialitäten sind für einen guten Zweck gemacht worden und das Geld wird dort, wo Not am Mann ist, gespendet.
Im Kirchenchor gibt Hanni bei den Altstimmen den Ton an. Und auch hier gibt es immer eine Torte von Ihr für die monatlichen Märkte.
Ich habe mit Hanni jemanden kennengelernt die, wenn sie eine Arbeit anfängt, diese fertig macht, ohne hin und weg zu sehen, ohne sich davon abhalten zu lassen, konsequent, exakt und rasch, jeder einzelne Griff sitzt und führt sicher zum Ziel. Sie hilft und packt zu, egal ob der andere ihr zu Gesicht steht oder nicht, die alles unterstützt, was GUT ist, und ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit, – schnurstracks auch hier wieder das Ziel so lange verfolgt, bis es erreicht ist.
Für Hanni Schretter ist alles was sie macht einfach keine Plage, es geht Ihr alles leicht von der Hand. Sie hat Ihre Tage minutiös geplant und zieht das auch so durch. Und, Hanni hat noch NIE in Ihrem Leben gesagt: „Was bekomme ich denn dafür“.
Als ihre Nachfolgerin in der Trachtengruppe bin ich stolz, mit ihr zusammen ihre Arbeit weiter führen zu dürfen und dass ich in ihr eine wertvolle Unterstützung habe. Auch wenn ich Hanni erst seit 4 Jahren kenne, darf ich mich bei ihr für ihr großes Herz, ihre Freundlichkeit, ihre Hilfsbereitschaft und ihre doch strenge, oder besser gesagt, konsequente Hand bedanken.
DANKE, liebe Hanni, dass es DICH gibt.
(Mag. Ingeborg Fritzer Trachtenobfrau)